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Gospelchorkonzert

Bad Honnef. Sie kamen aus Münster, Dortmund und sogar aus der Partnergemeinde aus Potzlow im Osten Brandenburgs: Wenn der Gospelchor der evangelischen Kirche „`n Joy“ zum Adventskonzert einlädt, ist das für Freunde aus ganz Deutschland mittlerweile ein fester Termin im Kalender.

Auch für viele Bad Honnefer gehört der Konzertbesuch am ersten Adventswochenende mittlerweile dazu, um die Weihnachtszeit einzuläuten. Lange Schlangen bildeten sich lange vor dem ersten Ton vor der Kirche. Das Gotteshaus an der Luisenstraße war dreimal voll besetzt; insgesamt 1500 Besucher kamen zu dem Ereignis. Zum Glück blieb es weitgehend trocken, und die evangelische Jugend bot den Wartenden ein Gläschen Glühwein zur Aufmunterung an.

„Stairway to heaven“ lautete der Titel des diesjährigen Konzerts, den Chorleiter Johannes Weiß zum 15jährigen Jubiläum von `n Joy ausgesucht hatte. „Seit Bestehen des Chores haben wir mehr als 220 unterschiedliche Songs in neun verschiedenen Sprachen gesungen“, so hat es Chormitglied Moni Bretschneider ausgerechnet. Dazu, das räumte sie ein, gehörte neben Schwedisch, Baskisch und Französisch auch das Rheinische – was manchem zugereisten Chormitglied genau so Spanisch vorkommt wie andere Fremdsprachen.

Geboten wurden traditioneller Gospel, mehrstimmige alte Weihnachtslieder und Popsongs wie „Human“ von Rag`n Bone Man oder „Angels“ von Robbie Williams. Für die Sängerinnen und Sänger bemerkenswert: Auch in modernen und rockigen Hits wie „Stairway to heaven“ von Led Zeppelin geht es – wie im Gospel – um Themen wie die Suche nach Glück, Harmonie, Geborgenheit und Freude.

Das gilt auch für den Song „Stand by me“, den der Chor spontan ins Programm hob, nachdem der britische Gospelchor „Kingdom Choir“ die Weltöffentlichkeit im Mai bei der Hochzeit von Prinz Harry und Herzogin Meghan zu Tränen gerührt hatte.

Für den Chor – dessen Altersschnitt sich im letzten Jahr deutlich gesenkt haben dürfte – bricht nach den Konzerten eine neue Zeit an: Nach Wochen mit intensiven Proben sind die Abende wieder frei, das Auswendiglernen hat ein Ende. Mancher der 80 Sängerinnen und Sänger hat allerdings das Gefühl, in ein tiefes Loch zu fallen. Und die Ohrwürmer quälen noch länger.

Doch nach dem Konzert ist vor dem Konzert. Im Mai bricht der Chor zu einer Reise ins spanische Granada auf. Zuvor heißt es wieder Üben, Üben, Üben.



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